Bischof Bernardo (Johannes) Bahlmann ofm aus Óbidos, Brasilien, zu Gast in der Franziskaner Mission

Am 20. Februar 2013 besuchte Dom Bernardo (Johannes) Bahlmann ofm (Foto Mitte), Bischof der Diözese Óbidos im brasilianischen Amazonasgebiet, im Rahmen einer Deutschlandreise die Franziskaner Mission in Dortmund. Begleitet wurde er von seinem Sekretär Antonino Costa Martins (Foto links). Nach einem feierlichen Gottesdienst berichtete Dom Bernardo einer interessierten Zuhörerschaft, die sich vor allem aus Vertretern von Partnergruppen der Franziskaner Mission zusammen setzte, von seiner Arbeit.

Hierbei hob er vor allem hervor, wie wichtig und auch logistisch schwierig es ist, - gerade in einer Diözese wie Óbidos mit vielen weit auseinanderliegenden Basisgemeinden - zu den Menschen zu gehen, um ihnen persönlich zu begegnen. Boote und Flugzeuge sind deshalb unverzichtbare Hilfsmittel in der Pastoralarbeit, und ohne die Mitarbeit von Laien wären die Herausforderungen in seiner Diözese überhaupt nicht zu meistern. Dom Bernardo erzählte sehr anschaulich von seiner täglichen Arbeit in den Gemeinden, von seinen Begegnungen mit Vertretern der indigenen Bevölkerungsgruppen, aber auch von den neu gegründeten Sozialprojekten - wie z.B. der "Fazenda da Esperança", einem Projekt für Drogenabhängige oder dem Jugendprojekt "Centro da Juventude São Francisco".

Antonino Costa Martins, ein junger Mann aus Óbidos und mittlerweile Sekretär des Bischofs, schilderte in beeindruckender Weise, wie er - aus armen Verhältnissen stammend - mit der Hilfe einer franziskanischen Missionsschwester aus Deutschland und Spendengeldern aus dem Bistum Würzburg eine Schulausbildung und später sogar ein Theologiestudium absolvieren durfte. Er bezeichnete sich selbst als lebendes Beispiel dafür, was Partnerschaftsprojekte bewirken können. Die Solidarität der Menschen aus Deutschland hat seinem Leben eine völlig andere Richtung gegeben, so dass er nun sogar für ein halbes Jahr in Deutschland lebt und studiert, um die Sprache noch besser zu lernen. 

In seinen Schlussworten unterstrich Bischof Bernardo noch einmal, dass er seine Aufgabe vor allem im Bereich der "menschlichen Entwicklung" sehe. Wenn in heutiger Zeit von Fortschritt und Entwicklung gesprochen werde, wäre damit eigentlich immer der wirtschaftliche oder technologische Bereich gemeint. Auf dem Gebiet der menschlichen Werte und der zwischenmenschlichen Beziehungen sei die Entwicklung noch viel zu wenig vorangeschritten. Deshalb seien die persönliche Begegnung, die Pflege mitmenschlicher Beziehungen und das Knüpfen von Freundschaften für uns alle von so wesentlicher Bedeutung. 

Wir danken Bischof Bernardo Bahlmann und seinem Sekretär Antonino sehr für ihren lebendigen und zukunftsweisenden Bericht, der auch von den Zuhörern mit sehr viel Beifall honoriert wurde. Ein weiterer Dank gilt jenen, die den Vortrag mit viel Interesse verfolgt haben und allen, die die Arbeit der Franziskaner in Óbidos aber auch an unzähligen anderen Orten dieser Welt durch ihre Spenden, ihre Solidarität und ihre Gebete begleiten und ermöglichen.

Hier finden Sie Fotos aus der täglichen Arbeit von Bischof Bernardo in Óbidos.

Hier gelangen Sie zur Mitschrift eines Vortrags, den Bischof Bernardo in Berlin gehalten hat.

Im folgenden sehen Sie Fotos vom Gottesdienst und vom Vortrag mit Bischof Bernardo und Antonino am 20. Februar 2013 in der Franziskaner Mission: