Nachlese der Brasilienreise von Br. Augustinus Diekmann

Liebe Freunde und Förderer der Franziskaner Mission,

Mitte September bin ich von einer mehrwöchigen Projektreise durch Brasilien zurück gekehrt. 14 Tage davon durfte ich eine deutsche Jugendgruppe durch den Nordosten des Landes begleiten. Die Schülerinnen und Schüler aus Recklinghausen und Buldern besuchten dort u.a. ihre langjährigen franziskanischen Partnerprojekte: die Familienlandwirtschaftsschule „Manoel Monteiro“ in Lago do Junco und das Grundschulnetzwerk CONASA in Bacabal. Fasziniert habe ich beobachtet, mit wie viel Neugier, Aufgeschlossenheit und Freude die jungen Menschen aus Deutschland dem Land und den Menschen zum ersten Mal begegneten. Deshalb möchte ich Ihnen hier einige Eindrücke der Jugendlichen weitergeben, die in meinen Augen sehr gut dokumentieren, wie wichtig und richtig ein solcher Schüleraustausch war und ist!

Steffi: „Es war unglaublich schön, wie warmherzig wir aufgenommen wurden. Ich bin nun noch motivierter als zuvor, mich für die CONASA-Schule zu engagieren. Es ist uns gelungen, die Partnerschaft zu vertiefen. Die Begegnungen mit den Schülern und Lehrern dort haben mir sehr viel bedeutet. Diese Partnerschaft zeigt die Stärke zusammenhaltender Menschen.“

Mathis: „Die spürbare Nähe zu den Menschen, die uns über unsere Schulpartnerschaft und über die Franziskaner ermöglicht wurde, ließ uns Brasilien auf eine sehr besondere Weise erleben. Viele Erfahrungen waren wahnsinnig schön, einige aber auch bedrückend und nachdenklich stimmend. Beides war sehr wichtig, um sich ein Bild von der Situation machen zu können, was schließlich eins der Haupt-Ziele unserer Reise war.“

Lena: „Der Besuch der Landwirtschaftsschule Manoel Monteiro war eins meiner Highlights, was nicht nur daran lag, dass ich draußen in einer Hängematte schlafen durfte, sondern z.B. auch daran, dass ich zusammen mit den brasilianischen Jugendlichen Fußball spielte. Meine anfänglichen Bedenken bezüglich der sprachlichen Barriere stellten sich ziemlich schnell als unbedeutend heraus, da die Verständigung mit Händen und Füßen dann doch irgendwie immer klappte, was unter anderem an der Herzlichkeit der Menschen lag. Darüber hinaus standen uns auch immer einige Franziskaner zur Seite.“

Besonders gefreut hat mich auch die abschließende Einschätzung von Herrn Martin Willebrand, der als Lehrer die Schülergruppe aus Recklinghausen begleitete. Er fasst seine Eindrücke folgendermaßen zusammen: „Die letzten 15 Tage waren gleichzeitig eindrucksvoll und anstrengend. Von den noch frischen Eindrücken ist der Wichtigste, den ich mitnehme: auch nach 30 Jahren lohnt sich der Einsatz für CONASA. Die Schule ist in Bacabal eine Oase im doppelten Sinne: Ein Ort, an dem Staub, Schmutz und Lärm der Stadt draußen bleiben und es grün, sauber und leise ist. Und: ein Ort, an dem sicher besser gelernt werden kann, als überall anders als in Bacabal. Weil momentan gar keine staatlichen Gelder für sie fließen, muss die Schule durch Geld v.a. aus Deutschland am Leben gehalten werden. Arbeiten wir weiter dafür!“

Damit und mit meinem Dank an Sie für all Ihre Unterstützung unserer Arbeit überall auf der Welt wünsche ich alles Gute! Mit einem herzlichen Gruß aus Dortmund,

Ihr Br. Augustinus Diekmann ofm