Mit Jugendsport zu einer friedlicheren Welt - ein Aussöhnungsprojekt in Kivumu/Ruanda

Was auf dem Foto abgebildet ist, ist keine Selbstverständlichkeit: Jugendliche aus unterschiedlichen ethnischen Gruppen in Ruanda, die MITEINANDER eine Mannschaft bilden und gegen eine andere - ebenso GEMISCHTE - Mannschaft Fußball spielen. Das Turnier war Teil der im August stattgefundenen Abschlussveranstaltung des "Friedens- und Aussöhungsprojektes", das die Franziskaner in Kivumu alljährlich mit Jugendlichen aus unterschiedlichen Ethnien durchführen und das von der Franziskaner Mission Dortmund finanziert wird.

Der Projektverantwortliche Br. Aloys Hakizimana ofm hat uns vor einigen Tagen die Abrechnung des soeben beendeten Kurses und auch einige Fotos der Abschlussveranstaltung geschickt. Er schreibt dazu: "Um die Jugendlichen von ihren tiefsitzenden Vorurteilen und Ressentiments gegenüber anderen ethnischen Gruppen zu befreien, haben wir verschiedene Aktivitäten mit ihnen durchgeführt: ein Chorprojekt, eine Kunstschule, Beratungssitzungen mit den Familien, Fußball und Leichtathletik. Vor allem die Sportkurse haben einen enormen Wandel im Bewußtsein der Jugendlichen gebracht. Ein neues Selbstbewußtsein, Empathie und ein Gruppenzugehörigkeitsgefühl über ethnische Grenzen hinweg haben Vorbehalte verschwinden, Verständnis für den anderen aufkommen und neue Freundschaften entstehen lassen. Wir sind sehr zuversichtlich, dass die Jugendlichen als gute Multiplikatoren in ihren Familien und Dörfern weiterwirken und die gelernte Toleranz dort weitergeben. Bei der Abschlussveranstaltung - einem großen Sportfest, zu dem auch die Familienangehörigen eingeladen waren - traten nicht ethnische Gruppen gegeneinander an, sondern Mannschaften von Jugendlichen, die bunt gemischt und von einem ganz neuen Gemeinschaftsgefühl erfüllt waren."

Der 20. September ist der Weltkindertag, der 21. September wurde von den Vereinten Nationen zum "Internationalen Tag des Friedens" erklärt. Projekte wie das eben geschilderte in Kivumu können nicht über die zahlreichen Konflikte und Kriege in unserer Welt hinwegtäuschen, auch nicht darüber, dass Kinder überall auf der Welt große Not erleiden, aber sie können uns einen kleinen Funken Hoffnung geben, dass Veränderung möglich ist.