Pater Reinhard Kellerhoff verstorben
In den frühen Morgenstunden des 29. März verstarb in Bethel Pater Reinhard Kellerhoff. Dem Erbauer des "Forums der Völker" war der Dialog mit den Weltreligionen ein Herzensanliegen.
Josef Kellerhoff wurde am 19. Dezember 1934 in Kneblinghausen im Sauerland als Sohn der Eheleute Josef Kellerhoff und Ehefrau Anna, geb. Gudermann, geboren. Im Alter von 14 Jahren besuchte er das Kolleg der Franziskaner in Warendorf und wechselte zwei Jahre später auf das Kolleg St. Ludwig in Vlodrop (Niederlande).
Am 12. April 1956 trat er in Rietberg in die damalige Sächsische Franziskanerprovinz ein und erhielt den Ordensnamen Reinhard. Mit der Feierlichen Profess band er sich am 20. April 1960 lebenslang an den Orden. Erzbischof Lorenz Jäger weihte ihn am 26. Juli 1962 im Hohen Dom zu Paderborn zum Priester. Seine priesterlichen Dienste begann er in der Schulwochenarbeit an Gymnasien und als Diözesankurat der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg im Erzbistum Paderborn.
Ostern 1968 wechselte P. Reinhard vom Franziskanerkloster Paderborn in eine Etagenwohnung in der damals größten Baustelle Deutschlands nach Dortmund-Scharnhorst. Hier leitete er gemeinsam mit anderen Brüdern die neu entstehende Gemeinde St. Franziskus. Sein Engagement galt dem Bau einer Kirche, eines Gemeindezentrums, eines Kindergartens und anderer Einrichtungen für die Menschen, die in diesem Stadtteil ein Zuhause suchten. Aus den Erfahrungen in dieser Zeit hat er gemeinsam mit anderen verschiedene pastoraltheologische Überlegungen veröffentlicht.
Im Jahre 1983 übernahm P. Reinhard die Leitung der Franziskaner-Mission in Werl. Das Missionsmuseum konzipierte er neu und baute es um zum „Forum der Völker“. Immer wieder erweiterte er den Bau und schuf neue Abteilungen für Ausstellungsstücke aus Afrika oder Papua Neuguinea oder auch für eine Krippenausstellung
Ein besonderes Anliegen war ihm der Dialog mit den Weltreligionen. Seine Reisen zur Unterstützung von Projekten der Franziskaner führten ihn nach Brasilien, Ostafrika, Japan, Hongkong, China, Vietnam und Taiwan.
Als im Jahr 2019 das Franziskanerkloster in Werl geschlossen wurde, zog P. Reinhard wieder nach Paderborn. Nach einem Jahr erblindete er und musste zur Pflege in das Altenheim St. Clara nach Salzkotten umziehen. Nach einem Sturz kam er am 7. März 2022 in das Klinikum Bethel. Hier verschlechterte sich sein allgemeiner Gesundheitszustand immer mehr. In den frühen Morgenstunden des 29. März 2022 erfüllte sich sein Wunsch der letzten Monate: „Gott kann mich jetzt holen!“
Ich bin das Licht der Welt.
Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen,
sondern wird das Licht des Lebens haben.
Joh 8,12
Das Requiem für P. Reinhard feiern wir am Montag, den 4. April.2022, um 11:00 Uhr in der Klosterkirche der Franziskaner in Paderborn. Anschließend ist die Beisetzung auf dem Ostfriedhof. Es wird gebeten, in der Kirche und in der Friedhofskapelle die Coronaregeln zu beachten.